Industriekultur in neuem Glanz

Neustadt - Deutschland

Die IBAG-Halle in Neustadt an der Weinstraße gilt als eines der ersten Eisenbetonbauwerke Deutschlands. Nachdem das architektonische Kleinod zunehmend verfallen war, wurde es 2017 aufwendig instandgesetzt und zu hochwertigem Wohnraum umgebaut. Bei der Betoninstandsetzung konnte sich eine ganze Reihe von Produkten der MC auszeichnen.
Ruine unter Denkmalschutz

Die große Werkshalle der Maschinenfabrik IBAG wurde 1911 nach Plänen des Architekten Karl Fischer als eines der ersten Eisenbetonbauwerke, so lautete die damalige Bezeichnung für Stahlbeton, in Skelettbauweise erbaut. Sie diente unter anderem der Herstellung von Baumaschinen. Bereits 1997 war Schluss damit. Als das mittlerweile einhundert Jahre alte Gebäude 2011 schließlich unter Denkmalschutz gestellt wurde, war die Halle kaum mehr als ein stählernes Gerippe mit rissigem Betonmantel. Entsprechend erwies sich der Schadenskatalog als überaus umfangreich: So waren Teile der Betonstützen bis hinter die Bewehrung karbonatisiert, teilweise war die Standsicherheit des die Halle überspannenden Bogendachs nicht mehr zu gewährleisten und in den Seitenschiffen fehlten Stützen. Eine erste Begutachtung schätzte die schadhaften Stellen bereits auf 10 % der Betonflächen, die im Laufe der Sanierung auf 15 % nach oben korrigiert wurden.
Betoninstandsetzung von oben bis unten

Vom jämmerlichen Zustand unbeeindruckt, erwarb schließlich die Gießener Regioplan GmbH das Gebäude, um in der ehemaligen Fertigungshalle hochwertigen Wohnraum zu schaffen. Mit der Planung wurde das Ing.-Büro KuA aus Darmstadt betraut – und mit der Wayss und Freytag Ingenieurbau AG Frankfurt erhielt tatsächlich die gleiche Firma den Zuschlag für die Sanierung, die auch 1911 für den Bau der Halle verantwortlich zeichnete. Die Betoninstandsetzung setzte am Dach der Halle an und erstreckte sich bis zu den Stützen. Drei Bogendachsegmente waren so stark geschädigt, dass sie vollständig eingeschalt, bewehrt und neu betoniert werden mussten. 

Bei der IBAG-Halle wurden insgesamt 6.200 m² Beton instandgesetzt und 200 Tonnen Mörtel und Spachtel der Nafufill-Serie verbaut.
Bei der IBAG-Halle wurden insgesamt 6.200 m² Beton instandgesetzt und 200 Tonnen Mörtel und Spachtel der Nafufill-Serie verbaut.
© MC-Bauchemie 2019


Für die darauffolgenden Sanierungsmaßnahmen waren die Produkte der Nafufill-Serie der MC erste Wahl. So wurde für die Instandsetzung der Betonbauteile mit Nafufill KM 250 ein faserverstärkter, statisch anrechenbarer PCC-Betonersatz verwendet, der sich durch seinen hohen Karbonatisierungswiderstand auszeichnet, frosttausalzbeständig und chloriddicht ist und zudem hervorragende Brandschutzeigenschaften aufweist. Für den „Feinschliff“ sorgte Nafufill KM 103, ein PCC-Feinspachtel für den Innen- und Außenbereich. Um die Oberflächen außerdem langfristig zu sichern, entschied man sich mit einer Beschichtung mit MC-Color Flex pure für einen wirksamen Betonschutz mit Rissüberbrückung bis -30 °C.
Kreative Umnutzung der ehemaligen Industriehalle

Zwischen Februar und November 2017 wurden bei der Sanierung der IBAG-Halle insgesamt 6.200 m² Beton instandgesetzt und dabei 200 Tonnen Mörtel verbaut. Alle Arbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden. Die Fremdüberwachung der Arbeiten übernahm die Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen. Zurzeit entstehen in der Halle zweigeschossige Maisonette-Wohnungen mit variablen Grundrissen, Gartenanteil und großzügigen Dachterrassen. So konnte die IBAG-Halle dank der grundlegenden Betoninstandsetzung als historisches Denkmal für die Industrialisierung in Deutschland erhalten bleiben.

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