Liner-Einsatz im Müllschlucker

Gibraltar

Bei der Sanierung von Rohren in der Kanalisation sind Schlauchliner längst Standard, wobei diese in der Regel horizontal verwendet werden. Der vertikale Einsatz von Linern dagegen ist in der Praxis seltener anzutreffen, aber dennoch praktikabel, wie die Sanierung eines Müllschluckerschachtes mit dem Konudur HL-Schlauch der MC in einem Appartementhaus in Gibraltar zeigt.
Ein Müllschlucker hat im wahrsten Sinne des Wortes viel zu schlucken. In einem Appartementhaus in Gibraltar zeigte der Beton des Müllschluckerschachtes im Laufe der Jahre starke Abnutzungsschäden, die repariert werden mussten, um die Funktionstüchtigkeit zu erhalten. Mit der Sanierung des Müllschluckers wurde daher das Verarbeitungsunternehmen Enviroflow mit Hauptsitz in Gibraltar beauftragt. Der Rohr- und Kanalsanierungsspezialist, der seit vielen Jahren bereits mit Produkten der MC-Bauchemie arbeitet und damit bestens vertraut ist, empfahl, den 30 Meter langen Schacht im Schlauchlinerverfahren mit Konudur 160 PL-XL, einem Harzsystem der MC, instandzusetzen, da damit eine schnelle, kostengünstige und nachhaltige Sanierung erreicht wird.

Der Zugang zum Müllschluckerschacht auf dem Dach des Appartements (links). Nach dem Tränken folgte die Inversion des Liners.
Der Zugang zum Müllschluckerschacht auf dem Dach des Appartements (links). Nach dem Tränken folgte die Inversion des Liners.
© MC-Bauchemie 2014


Knifflige Aufgabe für Material und Ausführende

Der vertikale Verlauf des Schachtes und die hohen Temperaturen waren die größten Hürden, die es zu meistern galt. Der Liner musste zudem von oben, das heißt vom Flachdach aus, in den Schacht eingebracht und der Nadelfilzschlauch unmittelbar vor Ort vor der Installation imprägniert werden. Enviroflow griff dabei auf das lösungsmittelfreie Epoxidharz Konudur 160 PL-XL zurück, das zum einen keine unangenehmen Harzgerüche verströmt und zum anderen sehr gut auf dem Betonuntergrund haftet, nicht schrumpft und eine hohe Festigkeit erreicht. Es härtet außerdem auch kalt, d.h. ohne Wärmzufuhr, aus und weist kürzere Topfzeiten aus als andere Systeme. Um die hohen Tagestemperaturen Gibraltars zu umgehen und bei möglichst niedrigen Temperaturen arbeiten zu können, begann die Maßnahme bereits bei Sonnenaufgang. Der Nadelfilzschlauch wurde unmittelbar vor dem „Einstülpen“ in den Schacht mit dem Epoxidharz getränkt und anschließend gewalzt, damit sich das Harz gleichmäßig verteilt. Für die Inversion des Liners im Schacht wurden dann nur 50 bis 100 Liter Wasser verwendet. Diese geringe Menge reichte aus, um das Ende des Liners zum Boden des Schachtes zu bringen, ohne diesen zu überladen oder zu überdehnen. Nach dem Ablassen des Wassers wurde der Liner unter leichtem Überdruck aufgeblasen, damit er formschlüssig an die Schachtwände gepresst wird. Unter Aufrechterhaltung des Überdrucks erfolgte schließlich die Aushärtung. Am nächsten Tag wurden schließlich das obere und untere Ende des Liners beschnitten sowie die Zugangspunkte auf jeder Etage wieder hergerichtet. Der Müllschlucker konnte somit wieder seine Arbeit aufnehmen.
Große Erfahrung mit Linern

Kurzliner oder Patchliner der MC sind im britischen Raum allgemein als zuverlässige Produkte bekannt. MC verfügt dort über eine große Erfahrung im Einsatz von langen und kurzen Konudur Linern mit einem Durchmesser von 100 bis 1000 mm. „Es werden jeden Monat 500 bis 800 Anschluss- und Grundleitungen damit repariert“, informiert MC-Mitarbeiter Kenneth MacLeod, „und wer sich in Großbritannien aufhält, ist vielleicht nur ein paar Kilometer von einer MC-Linerinstallation entfernt.“

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